Sie befinden
sich hier an einer der interessantesten Stellen des
Grenzspaziergangs. Man erkennt eine Reihe sehr alter Eichen, einen
Graben und
einen mit
Steinplatten bedeckten Grabenabfluss. Die großen Steinplatten
aus
den Langener Brüchen sind die
Überreste eines
Weges, der entlang der Grenze verlief. Der Grabenabfluss
entwässerte den
Grenzgraben Richtung Langener Weinberge.
Früher nutzte man
Reisigbündel als
Unterlage, um über solche kleinen Wasserläufe zu
fahren, später legte man wie
hier Steinplatten auf zwei leichte Querfundamente, um kommod solche
Gräben zu queren.
Bei der Anlage der Waldschneisen im 18. Jahrhundert war dies
gängige Technik.
Als die schweren Lastwagen nach dem 2. Weltkrieg die Holzabfuhr
übernahmen,
waren solche Querungen ungeeignet. Die Steinplatten wurden
herausgerissen und durch
Betonrohre ersetzt. Nur an aufgelassenen Wegen wie hier an
dieser
Stelle
kann man diese Zeugen des historischen Wegebaus noch finden.
Einige
Meter entlang des Grabens in nördlicher Richtung steht ein
Zwischenstein mit
der Inschrift XI / L / B / D und nur wenige Meter weiter hinter einer
Eiche ein
weiterer, der mit XI / L / A / D beschriftet ist. L und D bedeuten
Langen und
Dreieichenhain, römisch XI besagt, dass es sich um einen
Zwischenstein handelt, der nach dem
Hauptstein No 11
gesetzt wurde, und A und B bedeuten 1. und 2. Zwischenstein nach dem
Hauptstein No
11. Sehr
schön ist hier der Knick des Grabens zu sehen,
der durch die beiden Zwischensteine markiert wird.
35 m
südlich
von hier findet man einen weiteren Zwischenstein, der mit XI / L / C /
D gekennzeichnet ist. Das "C" heißt, dass es sich um den
dritten Zwischenstein nach
dem Hauptstein No 11 handelt.
Nicht nur die einzelnen
Grenzsteine, sondern die ganze Grenzlinie ist im Denkmalverzeichnis des
Landes Hessen eingetragen. Das wird hier besonders
offensichtlich:
Der Grenzgraben, der Grenzwall, die uralten Eichen und die
verschiedenen Grenzsteine bilden ein bemerkenswertes Ensemble. Nur
unweit entfernt steht der Hauptstein No 11.
Text:
Wilhelm Ott, Sprecher:Heiko Grauel, Sprecherin: Kim Bagus