Dieser
sehr alte Stein hier markiert heute die Gemarkungsgrenze
von Dreieichenhain und Offenthal. Früher schied er die Grenze
zwischen dem
Hainer Wald und der Ysenburgischen Feldflur. Der Hainer Wald
gehört seit
Menschengedenken den Hainer Bürgern, heute der Stadt Dreieich.
Vermutlich wurde
er mit der Stadtgründung von „Hagen“ vor
1256 aus der Sprendlinger Gemarkung
herausgelöst.
Die interessante Karte des ysenburgischen
Geometers Nicks aus dem
Jahr 1777 zeigt den Hainer Wald im damaligen Zustand. Die Karte ist
nach Südosten
ausgerichtet!
Wir erkennen „Hain in der Drey
Eichen“, rechts daneben den 1848
gerodeten Ochsenwald, darunter den Hengstbach mit seinen Mühlen. An der Kreuzung
oberhalb der Stadt am „Kirchhof“ gehen einige Wege
ab: „Rheinstraße oder Trift“
(heute „An der Trift“), Fußpfad nach
Langen (heute die Waldstraße zum Friedhof), Fahrweg nach Langen (heute die K 172) und dann nach
links die
„Trift“ (heute die Breite Haagwegschneise).
Die
Trift schneidet die Grenze an
einem Hoheitsstein, der 70 m westlich von hier steht. Bei der Neuanlage
der
Breiten Haagwegschneise wurde diese begradigt (blaue Linie) und
stieß 50 m
östlich von hier auf die Grenze. Dieser Gemarkungsstein ist auf der
Karte mit
einem roten Pfeil markiert. Wir erkennen einen weiteren Hoheitsstein.
Darüber
ist zu lesen: „Hanau Lichtenberg / modo /
Darmstädtische / Hoheit“. Diese
beiden Hoheitssteine markieren die Nordgrenze der Hanauer Koberstadt,
über die
an der nächsten Station berichtet wird.
Die rechteckige
Einbuchtung in den
Hainer Wald, begrenzt durch „Waldsteine“, ist heute
aufgeforstet. An dem
Schnittpunkt der Grenze mit dem "Fahrweg nach Langen" ist wieder ein
Hoheitsstein
eingezeichnet. Die Linie wird als
„Territorialgränze“ bezeichnet. Nach sechs
weiteren Steinen knickt die Grenze im rechten Winkel ab. Hier sind zwei
Steine
eingezeichnet. Es gab irgendwann eine kleine Korrektur des Verlaufs,
heute
steht dort nur noch ein Stein.
Danach schlägt die Grenze einen
Haken und
erreicht dann den Stein, an dem der Fußweg nach Langen
vorbeiführt, der in den letzten Jahren aufgelassen wurde. Man beachte
die Sand- und Lehmgruben entlang des Pfades, die man heute noch als
Vertiefung
im Boden erkennen kann. Der weitere Verlauf führt dann weiter
bis zur
„Landstraße“ von Langen nach
Sprendlingen.
Es
gäbe noch viel mehr
über diese Karte zu berichten, von der es zwei Exemplare gibt:
eines im
Staatsarchiv in Darmstadt und eines im Dreieich-Museum. Der Text auf
der linken
Seite, die "Explication" kann mit dem darunter stehenden QR-Code abgerufen werden.
Gehen
Sie nun 70 m weiter bis zum ersten Hoheitsstein an der Nordost-Ecke der
Hanauer
Koberstadt.
Text:
Wilhelm Ott, Sprecher: Heiko Grauel, Sprecherin Kim Bagus