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Südlich und
westlich dieses Steines erstreckte sich eine große Waldgemarkung namens Mitteldick.
Eine Bezeichnung, die heute fast in Vergessenheit geraten ist. Nur noch zwei
kleine Wege und eine Schneise tragen in den Stadtgebieten von Neu-Isenburg und
Dreieich diesen Namen. Die Geschichte Mitteldicks ist jedoch lang und
facettenreich.
Im Jahr 1600
verkaufte der Graf von Ysenburg-Ronneburg das Gebiet um Kelsterbach und Langen
an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Das hierin enthaltene Forstgebiet Mitteldick
wandelte sich somit zum Domanialwald des Darmstädter Landgrafen, d.h. zu seinem
persönlichen Eigentum. 1709 entstand das Forsthaus Mitteldick an der Straße
nach Mörfelden, der heutigen Bundesstraße 44.
Der Zaun um
das landgräfliche Jagdgebiet hatte seinerzeit eine wichtige Bedeutung. Die im
Wald für die Jagd gehegten Wildtiere sollten nicht auf die bestellten
Ackerflächen zum Äsen gelangen und das in den Wald getriebene Vieh der Bauern sollte
diesen nicht verlassen. An den Durchgängen des Zauns gab es Tore, die nach dem
Passieren einer Person, eines Wagens oder einer Herde von selbst zufielen, die
Falltore. Zaunknechte wachten über den Zaun. Sie wohnten in Häusern an den Toren,
den Falltorhäusern. Hier in der Nähe stand auch ein Falltorhaus, und zwar dort,
wo sich die Falltorschneise und die Zaunschneise an der heutigen Trasse der
Main-Neckar-Bahn kreuzten.
Text: Wilhelm Ott, Sprecherin: Kim Bagus, Intro: Ulrich Fogel
https://www.steine-in-der-dreieich.de/images/Karten/Gerauer%20Wildpark2%20.JPG