DreyEicher Grenzweg

DreyEicher Grenzweg

Stein No 39

Der Name Dreieich

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„Dreieich“ wurde um 840 bei der Grenzbeschreibung der Mark Langen als Drieichlahha“ zum ersten Mal erwähnt. Dies bedeutet so viel wie „Grenzpunkt der Dreieich“. Es gibt verschiedene Theorien über die Bedeutung des Namens „Dreieich“. Eine naheliegende Erklärung ist, dass dort eine Gruppe von drei bemerkenswerten Eichen gestanden hat. Eine andere besagt, dass Dreieich eine Ableitung von „Triesch“ ist, wobei „Triesch“ Sumpfland bedeuten soll. Aber: Es gibt in Deutschland viele Sumpfgebiete - und nur einmal ein Dreieich. Sprachwissenschaftler sind der Auffassung, dass „Drieich“ so viel wie „dreifache Eiche“ bedeutet, also eine Eiche mit drei Stammverzweigungen. Diese war so bemerkenswert, dass man ein Waldgebiet nach ihr benannte.

Wie dem auch sei; der Name Dreieich taucht um das Jahr 1000 als „Forestis Drieich“ auf. Dieser Begriff benannte den Königsforst südlich von Frankfurt, für das die Könige und Kaiser das alleinige Nutzungsrecht besaßen. Schenkungen, Belehnungen und Verkauf ließen den Königsforst immer mehr schrumpfen. Dafür dehnten sich die kaiserlichen Nutzungsrechte über fremdes Eigentum aus. Dieses Gebiet nannte man den „Wildbann Dreieich“. Es erstreckte sich von Vilbel im Norden bis zum Odenwald in Süden, vom Rhein im Westen bis nach Aschaffenburg im Osten. Das „Dreieicher Weistum“ von 1338 beschrieb ausführlich die Verwaltungsstrukturen, die Rechte des Kaisers und deren Vögte in diesem Gebiet. Auch die Strafen für Waldfrefler blieben nicht unerwähnt. Die Bedeutung des Wildbanns ging jedoch immer mehr zurück, je mehr die Territorialherren erstarkten.

Auch der Begriff „Dreieich“ änderte seinen Charakter: Er bezeichnete nun die Landschaft südlich des Frankfurter Stadtwaldes. Die Landschaft Dreieich umfasste die ysenburgischen Dörfer Neu-Isenburg, Sprendlingen, Dreieichenhain, Götzenhain und Offenthal sowie die landgräflich-hessischen Dörfer Langen und Egelsbach. Heute würde man das als Westkreis Offenbach definieren.

1977 entstand dann beim Zusammenschluss der ehemaligen ysenburgischen Dörfer Sprendlingen, Dreieichenhain, Götzenhain und Offenthal, sowie Buchschlag die Stadt Dreieich. Wie bei den Städtenamen Rodgau und Rödermark stand auch hier ein historischer Landschaftsname Pate für das neu zusammengefügte politische Gebilde. Aber man sollte nicht vergessen, dass Dreieich mehr ist als nur der Name einer facettenreichen und lebenswerten Stadt.


Text: Wilhelm Ott, Sprecherin: Kim Bagus, Intro: Ulrich Fogel

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